Die Treue und das Buch dazu
Treue ist Liebe - Untreue auch! Wider das Fremdgehen und über die "Logik der Liebe" in monogamen, offenen und polyamoren Beziehungsformen.
Treue: ‘feste Verbundenheit, Zuverlässigkeit’, von mhd. triuwe ‘stark, fest, dick, verlässlich, vertrauenswürdig’
„Es ist nicht so wie du denkst!“ – dieser Satz ist selten wahr, wenn er von ertappten SeitenspringerInnen kommt. Im Falle unseres Buchtitels passt er aber… wirklich! Nach Jahren der Paarberatung habe ich 2011 mit Lisa Fischbach allen Reisenden in Sachen Liebe ein unmoralisches Angebot zwischen zwei Buchdeckeln gemacht. Die einen bedanken sich bis heute für die „lebensverändernde Gehirnerschütterung“, andere empfehlen, „das Buch vor (!) dem Lesen zu verbrennen“.
Wie man sieht, polarisiert das Buch bis heute, denn es geht um die persönlichsten Themen unseres Lebens: Liebe, Sex, Treue und die große Katastrophe – Fremdgehen! Wir haben viel Leid gesehen und glauben, dass Treue essentiell ist, aber „falsch verstanden wird“. Da wir uns auch gut auskennen mit Polyamorie und offenen Beziehungsmodellen, wissen wir, dass es dort ebenfalls Untreue gibt. Wie wird Treue also in solchen Modellen definiert? Das könnte doch interessant sein oder?
"Don't judge a book by it's cover" - englische Redensart
Wenn man jetzt noch weiß, dass 90% der Männer und 75% der Frauen irgendwann im Leben, in einer monogamen Beziehung fremdgehen und dass Eifersucht einer der Hauptgründe für häusliche Gewalt ist, dann könnte man es sogar ziemlich wichtig finden, das Phänomen Treue tiefer auszuloten und Selbstverständliches grundsätzlich zu hinterfragen. Menschen sind treu weil sie sich verlieben und sie sind untreu weil sie sich verlieben… macht da die Liebe irgendwas falsch oder müssten wir versuchen, die Logik der Liebe besser zu verstehen? Wir laden unsere LeserInnen ein, mit uns eine geistige Heldenreise zu unternehmen und sich zu fragen: Wie wollen wir lieben?
Wenn Ihre Antwort die Begriffe „romantisch“ oder „monogam“ enthält, verraten wir schon mal was oft für Unmut sorgt: Egal was man untersucht: Die Geschichte, Kulturen, Religionen, die Natur, Psychologie oder Biologie – echte Monogamie ist der Sonderfall, nicht die Norm! Was die Romantik angeht, glauben wir, dass sie ein Schlüssel zum Verständnis der Liebe ist, aber der übliche „kapitalistische Hollywood-Liebes-Plot: „Finden, fangen und verteidigen!“ hat praktisch nichts mit den wahrhaft großen Gedanken der Romantiker von damals zu tun.
Die echte Romantik hatte eine starke, spirituelle Dimension, die wir im Buch aufgreifen und mit unserer Idee der Philophilia und einem positiven Treueverständnis zusammen als Lösungsansatz für die Dilemmata der Liebe anbieten. Es ist also ein Buch über die Liebe, geschrieben „gegen“ das Fremdgehen! Wenn wir Ihr Interesse am Buch geweckt haben, können Sie es hier erwerben.
Das Buch hilft bei:
- "Die wollen sich einfach nicht auf die Liebe einlassen!" - Überlegenheitsgefühle, Vorwürfe und Dogmata bei den VertreterInnen aller Liebesmodelle, Monogamie, Swinger, offene Beziehungen, Polyamorie
- "Polyamorie/Monogamie/Partnertausch klappt sowieso nie!" - gefühlte Statistiken, Verwechslung von Trennungsgründen innerhalb der Beziehung mit Gründen aufgrund des Beziehungsmodells, was ist gelungene Liebe
- "Offene Beziehungen sind oberflächlicher als monogame!" - ungeprüfte Vorurteile, Werturteile, Vergleiche ohne Erfahrungswerte
- "Das sind doch alles Freaks und gescheiterte Existenzen!" - die netten Nachbarn sind heimliche Polys, die öffentlich sichtbaren Vertreter eines Liebesstiles sind nicht zwangsläufig repräsentativ
- "Oh, Sie auch hier!?" - neulich im Swingerclub mit den Meiers, Überraschungen der anderen Art, es passiert da wo man es nie gedacht hätte
- "Wir hätten so gerne einen Leserbrief geschrieben, aber die veröffentlichen nur mit vollem Namen und unsere Kinder wissen nichts davon, dass wir seit 30 Jahren poly leben und sind viel zu spießig, um das zu begreifen!" - Goldene Hochzeitler auf Sexparties, Liebe auf Abwegen im Untergrund, nur weil man etwas nicht sieht, heißt das nicht, dass es nicht da ist
- "Wir kennen die Statistiken, aber wir versuchen trotzdem möglichst treu zu bleiben!" - monogamish lieben, aus Erfahrung klug werden
- "Sie/Er ist mir fremdgegangen und jetzt nennt sie/er das Polyamorie!?" - Label, Etikettenschwindel, Ehrlichkeit, nicht-konsensuelles Lieben, aller Anfang ist schwer, Willkür mit der Freiheit tarnen
- "Ich habe es ihm/ihr zuliebe versucht, aber ich kann das einfach nicht!" - Grenzen erkennen, Selbstliebe als Basis, Kompromisse aushandeln, Trennung aufgrund unüberbrückbarer Differenzen im Liebesstil
- "Wenn du nur einen Partner hast, bist du nicht poly!" - Modelle, Vorlieben und Spielarten der Liebe als Veranlagung oder als sichtbarer Ausdruck des Inneren
- "Irgendwann wollten wir uns wieder nur auf uns konzentrieren, nach all den tollen, wilden Jahren!" - Liebesmodelle als Lebensphasen sehen, Zwang zur lebenslangen Festlegung, ähnlich wie Homosexualität oder Heterosexualität
- "Wir wollen beide irgendwie mehr als das Normale, aber wir haben scheinbar ganz unterschiedliche Vorstellungen!" - Harmonie trotz Differenzen, Spannung aus der Abweichung ziehen
- "Wenn wir diese Erfahrung mit dem Seitensprung nochmal ohne die furchtbaren Schmerzen haben könnten, würden wir es beide immer wieder machen!" - Horrortrips zum Wachstum, Schmerz und Lust, Eifersucht als Aphrodisiakum, Fremdgehen als Neustart
- "Ich trenne mich lieber von meinem Beziehungsmodell, als von meinem Partner!" - Abwägungen, was ist Treue